06.03.2024

Sicher starten in die neue Motorradsaison

Sobald die Temperaturen steigen, zieht es Motorradfahrer:innen wieder auf die Straße. Doch schon unmittelbar nach dem Start der Fahrsaison steigt die Zahl der Unfälle – jährlich verunglücken etwa 26.000 Motorradfahrer:innen in Deutschland. Wir geben Tipps, wie Motorradfans möglichst sicher unterwegs sind.

Vorbereitung ist alles

Die Saison ist bereits in vollem Gange. Aber einfach aufs Motorrad steigen und drauflosfahren, sobald es das Wetter hergibt? Das wäre nicht ratsam: Erfahrungsgemäß passieren bis März bereits zehn Prozent der Unfälle eines ganzen Jahres. Im April steigt die Zahl dann noch mal gewaltig an. Um sicher und unfallfrei durch die Saison zu kommen, braucht es vor allem eine gute Vorbereitung. 

Nach längerer Standpause muss das Material gepflegt und in Schuss gebracht werden. Motorräder werden häufig länger genutzt als Autos und sind daher im Durchschnitt deutlich älter. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den Zustand der Maschine genau zu prüfen. Besonderes Augenmerk bei der Ausrüstung gilt dem Helm. Dieser sollte kein verkratztes Visier haben und nicht schon früher bei einem Unfall beschädigt worden sein. 

Neben dem Material sollten sich aber auch die Fahrer:innen selbst testen. Viele überschätzen nach der langen Fahrpause ihre Fitness. Sport, der die Ausdauer und Schnelligkeit trainiert, wäre ideal. Und das schon weit vor der Saison. Ein Fahrsicherheitstraining kann darüber hinaus zur Auffrischung und Verbesserung der fahrtechnischen Fähigkeiten dienen.

Augen auf (die Straße) bei Gruppenfahrten

Die Daten der Allianz zeigen: Motorradfahrer:innen machen jedes Jahr die gleichen Fehler. Viele Biker passen vor allem ihre Geschwindigkeit nicht an. Zahlreiche Unfälle passieren insbesondere bei Gruppenfahrten. Die Konzentration liegt dabei häufig auf den Mitfahrer:innen statt auf der Straße. So kommt es zu Ablenkungen, und Abstände werden nicht eingehalten. Nicht nur innerhalb der Gruppe, sondern auch gegenüber Dritten. 

Volle Montur – auch im Sommer

Mit der Hochsaison kommt auch die Hitze und mit ihr die Nachlässigkeit. Viele nutzen das Motorrad mal eben für eine kleinere Fahrt, verzichten auf die Schutzkleidung und tragen bei ganz kurzen Strecken sogar nicht mal mehr einen Helm. Das ist enorm gefährlich. Denn durch fehlende Außenkarosserie und Airbags sind Motorradfahrer:innen eben einem höheren Verletzungsrisiko als andere Verkehrsteilnehmer:innen ausgesetzt. Nur durch eine geeignete Funktions- und Schutzkleidung können sich Motorradfahrer:innen vor den Folgen eines Sturzes schützen. Eine volle Montur ist also auch im Sommer Pflicht. 

Mehr Sicherheit durch Assistenzsysteme

Motorradfans lieben vor allem den sportlichen Aspekt des Fahrens und lassen sich nur ungern von Assistenzsystemen unterstützen. Sie sollten den elektronischen Helfern aber unbedingt eine Chance geben. Denn sie erhöhen wirksam die Sicherheit, ohne den Spaß zu verderben. Viele Unfälle passieren beispielsweise in Kurven. Ein Sicherheitssystem, das in der Schräglage greift, ist daher wirklich sinnvoll. 

Motorradhersteller beziehungsweise Zulieferer arbeiten übrigens daran, ihre Bikes mit Assistenzsystemen auszustatten, die ähnlich anspruchsvoll sind wie die eines Autos. So werden etwa gerade radarbasierte Assistenzsysteme für den Fahrstreifenwechsel weiterentwickelt. 

Die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen

Eine gesunde Portion Bescheidenheit, Selbstkritik und Achtsamkeit schadet also auch auf dem Motorrad nicht. Die Statistik zeigt, dass weit mehr als jeder zweite Motorradunfall mit Personenschäden von den Fahrer:innen verursacht wird. Jeder dritte Unfall hat nicht einmal andere Unfallbeteiligte. 

Text Kyra Wappenschmidt
Foto iStock/MoreISO

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