15.04.2021

Klimaschutz: Höchste Zeit, dass sich was dreht

Die Allianz hat ambitionierte Ziele: Bis 2050 sollen alle Anlage-Portfolios klimaneutral sein. Ein wichtiger Beitrag, um die Erderwärmung aufzuhalten

Unser Planet steuert einem extremen Temperatur­anstieg entgegen. Wenn die Treibhausgasemissio­nen nicht sinken, rechnen Wissenschaftler damit, dass bis 2100 die Durchschnittstemperatur weltweit um drei bis vier Grad ansteigt. Dies hätte katastrophale Folgen für Mensch und Natur. 2015 einigten sich daher auf dem Pa­riser Klimagipfel 195 Nationen darauf, die Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Und um dieses Ziel zu erreichen, sind alle gefragt. Auch die Allianz trägt mit ambitionierten Klimazielen zu einer emissionsarmen Wirtschaft bei. Der Allianz SE­-Vorstand hat daher neue Vorga­ben zur Verringerung der CO2­-Emissionen für den Geschäfts­betrieb und das Portfolio der Kundengelder verabschiedet.

Als Gründungsmitglied der 2019 geschaffenen Net­-Zero Asset Owner Alliance (AOA) der Vereinten Nationen hat die Allianz ehrgeizige Pläne. Ziel der aktuell 33 AOA-­Mitglieder, zu denen neben Versicherern auch staatliche Vermögens­fonds und Stiftungen gehören, ist die Umsetzung der Pariser Klimaziele in ihren Portfolios. Und das bedeutet: Netto­-Null­-Treibhausgasemissionen der investierten Gelder bis 2050.

Mit Netto­-Null­-Emissionen ist gemeint, dass nicht mehr CO2 in die Atmosphäre entweichen darf, als an anderer Stelle wieder eingespart wird, etwa durch Aufforstung. Im November 2020 beschloss die AOA außerdem, dass bis 2025 alle Mitglieder ihre Treibhausgas­emissionen bereits um 16 bis 29 Prozent reduzieren müssen. Die Beschlüsse der AOA orientieren sich an der Klimaforschung und zählen zu den am­bitioniertesten Klimarichtlinien für Investoren.

Genau diese Richtlinien wird die Allianz nun in 5-­Jahres-­Schritten umsetzen. Der Plan: Die Emissionen für ausgewählte Anlageklassen im Portfolio der Kundengelder werden bis 2025 um 25 Prozent im Vergleich zu 2019 reduziert.

»Wir fangen bei uns selbst an – um dann andere zu unterstützen.«

Günther Thallinger, Allianz Vorstand für Investment Ma­nagement und ESG

Wie das gelingen soll? Alle Aktien und Unternehmensanlei­hen werden neben klassischen Investment-­ und ESG­-Kriterien (Environment, Social, Gover­nance), also deren Einfluss auf Umweltschutz, soziale Fragen und Unternehmensführung, künftig auch auf die Vereinbarkeit mit dem 1,5-­Grad­-Ziel des Pariser Klimaabkommens überprüft. Das bedeutet mehr Investments in klimapositive Technologien und der Verzicht auf Investments in kohlestoffintensive Ge­schäftsmodelle. Zusätzlich werden bis 2025 Immo­bilien, in die die Allianz investiert, klimafreundlich saniert.

In den kommenden fünf Jahren wird die Allianz außerdem ihre Treibhausgasemissionen im Produktbereich um 30 Prozent gegenüber 2019 re­duzieren. »Mit den Veränderungen fangen wir bei uns selbst an – um dann andere zu unterstützen, sich in Richtung der Klimaneutralität zu entwi­ckeln. Wir sind überzeugt, dass sich die Integration von Klima­ und Nachhaltigkeitsaspekten positiv auf unsere Anlagestrategie auswirkt«, sagt Günther Thallinger, Allianz Vorstand für Investment Ma­nagement und ESG.

Auch intern baut die Allianz das Thema Nach­haltigkeit aus: Seit 2021 leitet Line Hestvik als erste Chief Sustainability Officer (CSO) den Bereich Glo­bal Sustainability. Unter anderem wird im Ge­schäftsbetrieb der Anteil von Grünstrom bis 2023 auf 100 Prozent ausgebaut und weiter zunehmend auf Einwegplastik und Papier verzichtet.


Text 
Anna Schmatz
Foto  Paul Langrock

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