Margot Friedländer hat der Allianz ein exklusives Interview gegeben. Die Überlebende des Holocaust und beeindruckende Zeitzeugin erzählt, warum Zusammenhalt und Einheit heute wichtiger denn je sind.
Margot-Friedländer-Stiftung
Margot Friedländer hat 2023 ihre eigene Stiftung gegründet. Sie soll ihr Lebenswerk fortführen und Werte wie Menschlichkeit, Toleranz, Freiheit und Demokratie fördern. Seit 2024 vergibt sie auch den Margot-Friedländer-Preis, bei dem Menschen ausgezeichnet werden, die sich mit Aktionen und Initiativen für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Antisemitismus oder Demokratiefeindlichkeit einsetzen – zum Beispiel in Schulen, an Hochschulen, in Elterninitiativen, Vereinen, Betrieben oder Bürgerinitiativen.
Trotz ihres vollen Terminkalenders hat sich Margot Friedländer viel Zeit genommen. Unsere Autorinnen Henriette von Johnston-Conze und Amelie Pfingsten haben die 103-Jährige zu Hause in Berlin besucht.
In ihrem Gespräch berichtet Friedländer, wie sie es trotz ihrer leidvollen Lebensgeschichte geschafft hat, nie den Mut zu verlieren und immer an das Gute zu glauben:
Geboren als jüdische Deutsche 1921 in Berlin, deportiert 1944 ins Konzentrationslager Theresienstadt, befreit im Mai 1945, entging Margot Friedländer immer wieder knapp dem Tod durch den nationalsozialistischen Terror. Als Einzige in ihrer Familie überlebte sie den Holocaust. Nach mehr als sechs Jahrzehnten im Exil in New York kehrte sie im Alter von 88 Jahren in ihre Heimat Berlin zurück und setzt sich dafür ein, dass das, was Millionen von Menschen ihrer Generation angetan wurde, nie wieder passieren darf. Damit gibt sie nicht nur wertvolle Einblicke in die Geschichte, sondern zeigt auch nachfolgenden Generationen, dass Toleranz eines der wertvollsten Güter unserer Gesellschaft ist. Bis heute engagiert sich Friedländer unermüdlich gegen das Vergessen und für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit.
Text Sonja Hoogendoorn
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