05.01.2024

»Den Job muss man lieben, um durchzuhalten«

Wenig Personal, mehr Aufgaben – und die Belastung steigt: Beamt:innen müssen aktuell extreme Herausforderungen bewältigen. Drei erzählen, wie sie den Arbeitsalltag meistern und welche Aktivität bei ihnen für Ausgleich sorgt

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»Wenn ich aus dem Gefängnis raus bin, warte ich vor dem Tor auf dich!« Solche Drohungen sind keine Seltenheit im Arbeitsalltag von Marcel Schoberth. Der 43-Jährige ist Justizvollzugsbeamter in einer Strafanstalt in der Nähe von Hamburg. Gefährliche Situationen gehören zu seinem Job. »Erst vor Kurzem wurde ein Kollege von mir mit kochendem Wasser überschüttet«, erzählt er. Es komme auch vor, dass man in eine Zelle gehen müsse, in der ein bewaffneter Insasse sitze. Für Marcel Schoberth heißt es dann: ruhig bleiben. Wirklich schlimme Unfälle sind ihm bisher noch nicht passiert. Diesen Umstand verdankt er auch seinem Team. »Ich habe großes Glück, mit extrem guten Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten. Wir helfen uns, zum Beispiel wenn es brenzlig wird«, betont er. Dass er erfahrene Mitarbeitende hat, ist in seinem Bereich tatsächlich ein Glücksfall. Seit 2016 sind in deutschen Justizvollzugsanstalten rund 2000 Stellen nicht besetzt. »Viele fallen altersbedingt weg, aber es rückt kaum neues Personal nach«, sagt René Müller, Personalratsvorsitzender der Justizvollzugsanstalt Hamburg. 120 Ausbildungsplätze gibt es hier jährlich für den Beruf als Justizvollzugsbeamter. Nur 25 Personen haben 2023 diese Chance genutzt und eine Ausbildung begonnen. Wer sie auch abschließen wird, ist jetzt noch nicht klar. » Gleichzeitig steigt die Belastung für die aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie kämpfen nicht nur mit dem Personalmangel, auch der Job wird härter. Denn die Anzahl an psychisch kranken Gefangenen ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Woran das liegt, weiß Müller: »Der Maßregelvollzug, also die geschlossene Abteilung, ist hoffnungslos überfüllt.« Dadurch gebe es viele Insassen, die trotz einer psychischen Auffälligkeit im Justizvollzug untergebracht werden. »Für den Umgang mit solchen Personen sind wir aber nicht ausgebildet«, merkt Justizvollzugsbeamter Schoberth an. Und das macht den ohnehin schweren Job noch belastender. »Ich kann nach der Arbeit zwar gut abschalten, aber man nimmt immer etwas mit nach Hause«, erzählt er. Er kennt viele Kolleginnen und Kollegen, die das nicht so gut wegstecken. Das merke man auch am Krankenstand.

In guter Gesellschaft: Etwa 1,7 Millionen Beamt:innen gibt es derzeit in Deutschland
Jobzufriedenheit trotz Stress: Rund zwei Drittel der Staatsdiener mögen ihren Beruf

Doch der Justizvollzug ist nicht der einzige betroffene Bereich im öffentlichen Dienst. Dem Beamtentum steht ein Jahrzehnt des Wandels bevor: Aktuell gibt es rund 5,2 Millionen Staatsdiener in Deutschland. Verbeamtete Personen machen mit mehr als 1,7 Millionen rund ein Drittel dieser Zahl aus. Die Unternehmensberatung McKinsey geht davon aus, dass bis 2025 altersbedingt 1,5 Millionen aus dem Dienst ausscheiden werden. Gleichzeitig rücken immer weniger junge Leute nach. Aktuell sind bereits 360 000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2030 rund 840 000 Stellen offen bleiben. Gerade an den Schulen wächst der Personalbedarf stark. Der Babyboom in den 2010er-Jahren sorgt dafür, dass es immer mehr Schüler:innen geben wird. Bis 2025 werden bundesweit weitere 30 000 Lehrkräfte benötigt. Zugleich gibt es in den Lehrerberufen einen besonders hohen Krankenstand. Alice Müller-Grünow kann davon ein Lied singen. Sie ist Grundschullehrerin im Großraum Bergisch Gladbach. »Aktuell fallen jede Woche mindestens zwei Lehrerinnen aus«, erzählt sie. Gerade Vertretungsunterricht sei eine hohe Belastung – sowohl für die Kinder als auch für die Lehrerinnen und Lehrer, die einspringen müssen. Obendrein sind viele Schulen bereits ohne Ausfälle knapp besetzt. Dabei sei es bei einer Tätigkeit wie dieser besonders wichtig, in einem guten gesundheitlichen und psychischen Zustand zu sein. »Bei Kindern muss man immer zu 100 Prozent präsent sein. Wenn ich gestresst oder unruhig bin, überträgt sich das immer auf meine Schülerinnen und Schüler und dann schaukelt es sich hoch«, so die 55-Jährige. 

»Die erste Phase von Corona war wahnsinnig überfordernd. Jeden Tag war man mit etwas Neuem konfrontiert«

Stefan Wesselmann, Schulleiter

Auch in der Schulverwaltung ist die Belastung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. »Die erste Phase von Corona war wahnsinnig überfordernd. Jeden Tag war man mit etwas Neuem konfrontiert«, fasst Stefan Wesselmann die zwei Ausnahmejahre zusammen. Er arbeitet als Rektor einer großen Schule in Hessen, zugleich ist er ehrenamtlicher Landesvorsitzender des Verbands für Bildung und Erziehung. »Durch mein Ehrenamt bekomme ich auch von anderen Schulen im Land mit, vor welchen Herausforderungen Lehrkräfte aktuell stehen«, erklärt er. Neben den Nachwehen der Coronakrise sei durch den Ukrainekrieg auch eine Welle an Flüchtlingskindern nach Deutschland gekommen, die in der Schule besondere Betreuung benötigten. In Hessen gebe es an großen Schulen Intensivklassen für Kinder ohne Deutschkenntnisse. »Dafür muss aber auch das passende Lehrpersonal gefunden werden«, meint Wesselmann. An der Schule von Lehrerin Müller-Grünow dagegen werden die Kinder in der Regel in den regulären Klassen untergebracht. »Man muss davon ausgehen, dass man pro Klasse ein bis drei geflüchtete Schülerinnen oder Schüler betreut. Für die muss man natürlich den Unterricht anpassen und meistens auch die Zusatzförderung selbst übernehmen«, berichtet sie. Ein weiteres Problem für viele Berufsgruppen im öffentlichen Dienst ist die fehlende Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Dies zumindest bestätigt das »Bleibebarometer«, eine Studie des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aus dem Jahr 2021. Dort haben 68 Prozent der Teilnehmenden angegeben, dass ihre Behörde keine klare Arbeitgebermarke habe oder sie diese gar nicht beurteilen könnten. Eigentlich müsste man gerade in der schwierigen Zeit die eigene Marke stärken, damit die verschiedenen Berufsgruppen mehr gesehen und als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden. Doch aktuell arbeiten die wenigsten Bereiche aktiv daran. Zu viele andere Themen und Aufgaben gibt es, die bearbeitet werden müssen. 

Marcel Schoberth

Beruf: Justizvollzugsbeamter
Jahrgang: 1980
Verbeamtet seit: 2015
Mein Job in drei Worten: Spannend, herausfordernd und erfüllend.
Meine Aufgaben: Sicherheit in der Anstalt gewährleisten, Insassen versorgen und an der Resozialisierung arbeiten.
Deswegen mag ich meinen Job: Ich mag die Action und meine tollen Kolleg:innen.
Das belastet mich: Es fehlt Personal. Zusätzlich kommen immer mehr psychisch auffällige Personen zu uns, die wir besonders intensiv betreuen.
Mein persönlicher Ausgleich: Ich gehe ins Fitnessstudio, aber es hilft auch, ein Stück Kuchen mit meinen Kolleg:innen zu essen. Und natürlich meine Familie.

Alice Müller-Grünow

Beruf: Grundschullehrerin
Jahrgang: 1968
Verbeamtet seit: 1994
Mein Job in drei Worten: Aufregend, spannend, herausfordernd.
Meine Aufgaben: Unterrichten, Kinder emotional auffangen und im Austausch mit den Eltern stehen.
Deswegen mag ich meinen Job: Ich mag die Arbeit mit den Kindern und im Team, das gibt einem wahnsinnig viel zurück.
Das belastet mich: Es kommen immer neue Aufgaben dazu, die Klassen werden größer und die Kinder brauchen eine intensivere Betreuung. Hinzu kommen Probleme wie ein großer Mangel an Lehrkräften und fehlende Ausstattung.
Mein persönlicher Ausgleich: Tennisspielen, Joggen oder Golfen.

Stefan Wesselmann

Beruf: Schulleiter
Jahrgang: 1974
Verbeamtet seit: 1999
Mein Job in drei Worten: Täglich eine Wundertüte.
Meine Aufgaben: Schulorganisation, Beratung von Lehrkräften, Ansprechpartner für außerschulische Organisation und Eltern und viel Konfliktmanagement.
Deswegen mag ich meinen Job: Weil ich mit so vielen tollen Menschen zusammenarbeiten darf.
Das belastet mich: Der Fachkräftemangel, aber auch, dass immer mehr Aufgaben in die Schule verlegt werden. Schule wird häufig als Dienstleister angesehen.
Mein persönlicher Ausgleich: Ich bin gerne draußen und fahre nach Möglichkeit jeden Tag mit dem Fahrrad in die Schule. Aber auch mein Ehrenamt.

Gemeinsam stark: Die Allianz Berufs- und Dienstunfähigkeitspolice und die private Krankenversicherung

Beamt:innen, die durch eine Erkrankung ihren Arbeitsplatz verlieren, haben Anspruch auf Versorgung durch den Dienstherrn. Das reicht jedoch oft nicht aus. Denn Beamt:innen haben am Anfang ihrer Berufslaufbahn in der Regel keine gesetzliche Absicherung. Die Allianz Berufs- und DienstunfähigkeitsPolice wirkt in zwei Phasen dagegen. In der ersten Phase ist die Absicherung höher, da keine Versorgung durch den Dienstherrn besteht. Ab Verbeamtung auf Lebenszeit greift die Versorgung durch den Dienstherrn und verringert die Versorgungslücke. Deshalb versichert die Allianz in die- ser zweiten Phase eine bedarfsgerecht niedrigere Rente. Der Beitrag ändert sich dabei nicht. Die Rentenhöhe für beide Phasen ist bei Abschluss wählbar und kann zusätzlich über Anlässe erhöht werden.

Die Private Krankenversicherung ist essenziell für Beamt:innen und unterstützt bereits vor der Dienstunfähigkeit. Denn auch die Krankenversicherung wird nur zum Teil vom Dienstherrn gedeckt. Die Beihilfetarife der Allianz vermeiden hohe Restkosten und schließen wichtige Versorgungslücken. Besonders interessant für Personen in belastungsintensiven Jobs: Es gibt umfangreiche Leistungen für die Psychotherapie oder für Coachingangebote.

Mehr als nur Stress: Jede vierte Lehrkraft in Deutschland zeigt Burn-out-Symptome
Fehlende Sichtbarkeit: Beschäftigte im öffentlichen Dienst wünschen sich mehr Anerkennung

Mit der Außenwahrnehmung haben auch Justizvollzugsbeamter Schoberth und seine Kolleg:innen zu kämpfen. »Wir sind für große Teile der Bevölkerung unsichtbar«, beklagt er. Und wenn die Berufsgruppe doch mal in Serien oder Filmen auftauche, würde sie als Wärter oder Schließer dargestellt. »Das finde ich unmöglich. Unser Job ist so viel mehr als das«, sagt er. Trotz aller Widrigkeiten und Vorurteile macht Schoberth seine Arbeit sehr viel Spaß. »Ich mag den Nervenkitzel und das unglaublich enge kollegiale Verhältnis.« Und selbst Insassen können an vielen Tagen auch sehr nett sein. »Manchmal kommt man mit ihnen auch ins Gespräch. Aus solchen sehr persönlichen Unterhaltungen nehme ich viel mit – beruflich wie auch privat.« Leider bleibe für Resozialisierungsmaßnahmen häufig am wenigsten Zeit, obwohl diese zum Berufsprofil eines Justizvollzugsbeamten gehören. »Wir haben einfach viel zu viel mit der Wahrung von Sicherheit und Ordnung zu tun«, kritisiert Schoberth. 

»Unsere Tätigkeit ist wichtig für die ganze Bevölkerung.«

Marcel Schoberth, Justizvollzugsbeamter

Auch Müller-Grünow ist nach 29 Jahren immer noch mit ganzem Herzen Lehrerin. »Die Arbeit mit den Kindern macht mir großen Spaß und man bekommt wahnsinnig viel zurück«, betont sie. »Den Job muss man lieben, um durchzuhalten.« Diese Zufriedenheit spiegelt sich auch im »Bleibebarometer« wieder – trotz der steigenden Belastung. Zwei Drittel der Befragten waren mit ihrer Arbeit zufrieden. Auffälligerweise ist dabei die Aufgabenzufriedenheit höher als die Arbeitgeberzufriedenheit. Das bedeutet, dass die Sinnhaftigkeit der Arbeit für Angestellte im öffentlichen Dienst, und damit auch für Beamtinnen und Beamte, einen hohen Stellenwert hat. Wer die Aufgaben in seinem Job als wichtig erachtet, macht sie auch lieber. Dazu zählt für Schulleiter Wesselmann die positive Rückmeldung von Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften. »Wenn ich in stressigen Phasen auch nur eine positive Rückmeldung bekomme, fühle ich mich in meiner Arbeit ernst und wichtig genommen. Das entschädigt für vieles«, erzählt er. Auch für ihn ist sein Beruf eine Berufung. »Als junger Mensch konnte ich mich damals nicht entscheiden, ob ich lieber Jurist, Seelsorger oder Lehrer werden wollte. Jetzt bin ich alles«, scherzt Wesselmann. Auch das »Bleibebarometer« bestätigt die Wahrnehmung. Wertschätzung ist unter den Befragten der am häufigsten genannte Faktor für mehr Jobzufriedenheit. Auch für Justizvollzugsbeamten Schoberth besonders entscheidend: »Unsere Tätigkeit ist wichtig für die ganze Bevölkerung. Ohne ein funktionierendes Strafvollzugssystem würde vieles andere auch nicht funktionieren. Außerhalb meines Arbeitsplatzes bekomme ich von der Gesellschaft wenig Dankbarkeit.« 

Auch wenn Lob und Anerkennung über manchen Ärger hinwegtrösten, artet die steigende Belastung inzwischen zu einem ernsthaften Problem aus. »Burn-out ist auch unter Staatsdienern ein wachsendes Phänomen«, weiß DiplomPsychologin Gabriele Bringer. Sie ist Geschäftsführerin der Stresszentrum Berlin GmbH und arbeitet als Trainerin und Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement. Hier liegen ihre Schwerpunkte in den Bereichen Stress und Burnout. Ganz wichtig sei, bereits auf die ersten Anzeichen zu achten und dann direkt zu handeln. »Zu den Anfangssymptomen gehören anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung«, so Bringer. Gleichzeitig merkten viele Betroffene, dass die Leistung im Job leidet. Auch wenn man sich immer weiter aus dem sozialen Umfeld zurückziehe, solle man aktiv werden. Zudem könnten sich auch körperliche Symptome zeigen, wie diffuse Schmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Bringer betont: »Es ist wichtig, dass man diese Symptome ernst nimmt. Denn aus einem Burn-out können sich weitere psychische oder psychosomatische Störungen entwickeln.« Depression, Angststörung und körperliche Beschwerden sind da nur einige Beispiele. Ein Weg aus dem Stress führt über den Ausgleich. »Bewegung und Sport am Abend sind besonders wichtig, um abzuschalten«, sagt Bringer. Wenn man sich nach der Arbeit durch andere Aktivitäten fordere, könne man den Arbeitstag wirklich mental hinter sich lassen.

»Das Vorurteil, dass Lehrerinnen und Lehrer so viele Ferien und freie Zeit haben, hält sich hartnäckig, aber es stimmt gar nicht.«

Alice Müller-Grünow, Grundschullehrerin

Erste Warnzeichen für Erschöpfung hat auch Schulleiter Wesselmann schon bei sich beobachtet. Erst vor Kurzem war er bei einem Vortrag zum Thema Burn-out im Job und musste sich selbst eingestehen, dass auch er unter einigen Symptomen leidet. Aber er macht auch schon vieles richtig. »Wann immer es geht, fahre ich 17 Kilometer mit dem Rad in die Schule. Und auch wieder zurück. Da kommt und geht man viel fitter.« Auch die ehrenamtliche Arbeit ist für ihn ein Ausgleich. Für die richtige Work-Life-Balance sorgt auch Schoberth. Nach seinem Job im Gefängnis verbringt er gern Zeit im Fitnessstudio. Seine Prävention gegen ein Burn-out. »Mir ist es wichtig, die Anzeichen zu erkennen«, erzählt er, »denn ich bekomme es immer häufiger bei Kollegen mit. Man ist schneller weg, als einem lieb ist.« Lehrerin Müller-Grünow geht nach der Arbeit gerne joggen oder am Wochenende zum Tennis. Wenn sie nicht gerade arbeitet. »Das Vorurteil, dass Lehrerinnen und Lehrer so viele Ferien und freie Zeit haben, hält sich hartnäckig«, sagt sie, »aber es stimmt gar nicht.« Sie arbeite regelmäßig am Wochenende oder in den Ferien, kontrolliere Arbeiten und bereite den Unterricht vor. Das Problem der schlechten gesellschaftlichen Wahrnehmung wird in Beamtenberufen häufig beobachtet. Denn trotz der stetig wachsenden Anforderungen und der zunehmenden Stressfaktoren im Berufsalltag haben Beamt:innen häufig mit Spott zu kämpfen, wenn sie über Burn-out sprechen. Zu Unrecht, wie schon das »Bleibebarometer« zeigt. Bereits im Jahr 2021 gibt ein Drittel der Befragten an, dass sie die Arbeit krank mache.

Doch wie kann man die Belastung in Berufen des öffentlichen Diensts reduzieren? Laut des »Bleibebarometers« sind eine höhere Bezahlung, mehr Flexibilität und eine bessere Ausstattung für alle Befragten wichtig. Doch das Geld dafür scheint immer noch zu fehlen. Immerhin ist die Bundesrepublik Deutschland verschuldeter denn je. Trotz der klammen Staatskassen wünscht sich Lehrerin Müller-Grünow mehr Unterstützung aus der Politik: »Es wäre schon ein Fortschritt, wenn die Ausstattung besser werden würde. Wenn etwas mehr Geld in die Bildung fließen würde, könnten auch mehr Leute eingestellt werden.«

Text Selena Gruner
Fotos Henning Kretschmer, Martin Lamberty, Felix Schmitt

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