Transaction Director Cristina Rotariu sucht gemeinsam mit ihrem Team ständig nach nachhaltigkeiten Projekten und langfristigen Partnern – und hat mit He Dreiht einen echten Schatz entdeckt
Zur Person
Cristina Rotariu verantwortet bei Allianz Capital Partners (ACP) als Transaction Director Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien. Die diplomierte Kauffrau handelt Verträge mit Partnern aus und sorgt für den richtigen gesetzlichen und finanziellen Rahmen. Seit über zwölf Jahren arbeitet die gebürtige Rumänin für die Allianz.
»Als Transaction Director bin ich immer auf der Suche nach attraktiven Investitionen. So habe ich beispielsweise auch mit He Dreiht mit meinem Team einen echten Schatz entdeckt. Gerade bei riesigen Projekten wie Offshore-Windparks ist das ganz schön kompliziert und braucht jahrelange Planung. Schließlich kostet so ein Vorhaben oft mehrere Milliarden Euro. Das kann man nicht allein stemmen.
Also brauchen wir geeignete Partner. Menschen, die ähnliche Vorstellungen von der gemeinsamen Zukunft haben. Zum Beispiel bei der Frage, wie langfristig man so ein Investment halten möchte. Es gibt z.B. Firmen oder Fonds, die nach fünf Jahren wieder aussteigen wollen. Wir verfolgen einen langfristigen Ansatz. Unsere Investments sollen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch nachhaltig sein. Wer mit uns eine Partnerschaft eingeht, sollte schon bereit sein, sich für mindestens 30 Jahre zu binden. So ein passendes Konsortium haben wir im Fall von He Dreiht etwa mit dem dänischen Pensionsfond und dem norwegischen Staatsfond gefunden. Vertrauen, Kompetenz und Erfahrung spielen für uns eine wichtige Rolle. Deswegen ist EnBW als weiterer Partner bei He Dreiht ein >Perfect Match< gewesen. Denn mit dem Energiekonzern kooperiert die Allianz bereits erfolgreich in anderen Projekten.
Bei aller positiven Aufregung und viel Spaß an solchen Mammutvorhaben habe ich aber auch ganz schön Respekt davor. Am Ende legen wir das Geld von Menschen an, die hart dafür gearbeitet haben. Oft hängt davon ihre Existenz im Alter ab. Fehler darf ich mir deswegen nicht erlauben. Die würde ich mir auch nicht verzeihen.
Ich bin seit zwölf Jahren bei ACP und als ich vor sieben Jahren zum Renewables Investment Team hinzugestoßen bin, waren alternative Energieformen als Investmentklasse noch nicht so entwickelt wie heute. Damals wie heute belächeln manche Menschen das, was wir hier tun.
»Einige mutieren sogar zu richtigen Don Quichottes, die Windräder verbal bekämpfen, weil sie zu teuer, zu ineffizient oder zu hässlich seien.«
Ihnen möchte ich entgegnen: Wir erleben gerade eine fundamentale Zeitenwende. Fossile Energien werden langsam aussterben. Ich vergleiche das mit der Erfindung des Autos: Das hat auch die Pferdekutsche ersetzt. Und wir sollten in Europa dankbar dafür sein, dass wir vor vielen Küsten überhaupt die Möglichkeit für den Bau von Offshore-Windparks haben. In Japan, zum Beispiel, würde man sehr gerne solche Projekte realisieren. Aber dort sind die Bedingungen durch Tsunamis und die große Wassertiefe vor der steilen Pazifikküste zu ungünstig.
Ich freue mich, dass aus der einstigen Nische inzwischen ein relevantes, profitables und ökologisch nachhaltiges Geschäft geworden ist.«
Auch diese Protagonist:innen haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ein Megaprojekt wie He Dreiht gelingen kann:
Text Sonja Hoogendoorn
Fotos Anja Artz