Julian Lammering hat für seinen Sport sein ganzes Leben umgekrempelt. Als Rollstuhlbasketballer hat er zum ersten Mal gespürt, dass er etwas erreichen kann. Und nicht nur das: Mit seinem Team darf er sogar von den Paralympischen Spielen in Paris träumen.
Die Allianz und ihre Agenturen fördern Sportveranstaltungen auf allen Ebenen – vom örtlichen Jugendturnier bis zum Spitzensport. Denn Gesundheit, Inklusion und Teamgeist liegen einem Versicherer am Herzen. Seit 2021 ist die Allianz auch weltweiter Partner der olympischen und paralympischen Bewegungen. Das Engagement ist auf acht Jahre ausgelegt und baut auf der seit 2006 bestehenden Zusammenarbeit mit der paralympischen Bewegung auf.
Jahrgang: 2004
Wohnort: Warendorf
Beruf: Bundesfreiwilligendienst beim BBC Münsterland
Disziplin: Rollstuhlbasketball
Heimatverein: BBC Münsterland
Größte Erfolge: 2022 WM-Vierter mit der U 22, 2023 WM-Achter und EM-Vierter mit den Herren
Mein größtes Vorbild: mein Vater
Ritual vor dem Wettkampf: einen Moment Zeit nehmen und noch mal alles durchgehen
Getränk nach dem Sieg: Proteinshake
Essen vor dem Wettkampf: Porridge
»Ich bin 2019 zum ersten Mal zur U-22-Nationalmannschaft eingeladen worden, es ging zu einem Turnier nach Dubai. Danach musste ich entscheiden: Entweder mache ich weiter wie bisher, trainiere einmal die Woche und bin damit zufrieden, dass ich einmal etwas Großes mitgenommen habe. Oder ich mache das leistungstechnisch und krempele mein komplettes Leben um, damit ich in diesem Sport so gut wie möglich werde. Ich habe mich für Letzteres entschieden.
Der Rollstuhlbasketball hat mir zum ersten Mal die Bestätigung gegeben, etwas erreichen zu können. Basketball ist endlich mal eine Sache, die ich besser kann als andere. Sonst hatten immer nur die anderen Träume. Fußballprofi zu werden zum Beispiel. Aber so etwas schminkt man sich halt ab. Man merkt schon als sechs-, siebenjähriger Junge, dass das nicht realistisch ist mit diesen Beinen. Ich konnte nie sprinten, ich war immer maximal der Torwart bei allem. Jetzt konnte ich auch mal mit einer Sache angeben. Und es hat mir total viel Spaß gemacht, mich mit Leuten im gleichen Alter mal so richtig zu batteln. Ich habe gemerkt, wenn ich mich da richtig reinhänge, kann ich etwas Cooles daraus machen.
Dann kam die Coronapandemie. Und weil ich inzwischen in Warendorf beim BBC Münsterland in der 1. Bundesliga spielte, durfte ich trotz aller Beschränkungen weitertrainieren. Das war für mich das Größte. Ich musste nicht wie die meisten anderen mit allem aufhören. Während der Pandemie hatte ich nichts außer dem Sport. Ich habe alle freie Zeit genutzt und Vollgas gegeben. Da kam dann hinzu: Ich mache diesen Sport aus Spaß – aber er wird jetzt Hauptbestandteil meines Lebens, und selbst wenn es mal keinen Spaß macht, weiß ich, dass das zu höheren Zielen beiträgt. Ich wollte in die Herren-Nationalmannschaft, ich will bei den Top-Klubs spielen, ich will zu den Paralympischen Spielen.
Letztes Jahr war ich mit der U 22 bei der WM in Thailand, dieses Jahr durfte ich mit zur Herren-WM nach Dubai und zur Herren-EM in Rotterdam. Aber die Paralympics sind das Größte. Wenn man es dorthin geschafft hat, dann hat man alles geschafft. Mit einem Kumpel habe ich abgesprochen: Wenn ich es zu den Paralympics schaffe, lasse ich mir ein Tattoo stechen. Ob es schon für Paris klappt, steht natürlich auf wackligen Beinen. Wir müssen uns als Team noch qualifizieren, und ich muss es in die Mannschaft schaffen. Aber die Chance besteht. Das geht noch gar nicht richtig in meinen Kopf rein. Das ist verrückt.«
Julian Lammering holt mit seinem Team Bronze!
Die deutsche Herrennationalmannschaft im Rollstuhlbasketball hat das kleine Finale gegen Kanada mit 75:62 gewonnen. Seit 1992 hatte Deutschland keine paralympische Medaille im Rollstuhlbasketball mehr gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
Protokoll Susanne Rohlfing
Fotos Katharina Kemme